La Via dei Monti Lariani

Wanderung entlang des Comer Sees

Lange haben wir davon geträumt und in diesem Jahr ist es soweit. Wir wollen den Via dei Monti Lariani entlang des Comer Sees in Italien laufen. Am Dienstag, 22. August 2006, geht es los. Wir fahren mit dem Cisalpino von Stuttgart nach Como. Der Zug bietet eine Direktverbindung in 6 Stunden an. Von Como aus geht es mit dem Bus nach Cernobbio. Ich habe für Start und Ende jeweils eine Nacht im Hotel Centrale gebucht. Ein schönes Hotel mitten in Cernobbio, nicht weit vom See entfernt. Am Abend essen wir im Gartenrestaurant im Garten vor unserem Balkon. Wir haben das schönste Zimmer mit Balkon direkt nach vorne raus in Richtung See. Der Nachteil ist, durch das Restaurant ist es lange laut.

Comer See bei Cernobbio

Mittwoch, 23. August 2006

Heute geht es auf unsere Tour. Erst mit dem Bus hinauf nach Rovenna, das erspart uns den ersten Anstieg. Nun werden die 12kg Rücksäcke geschnürt. Der Weg führt teils auf schmalen Saumpfaden in Serpentinen durch Buchenwälder hinauf. Unser 1. Stop ist am Rifugion Bugone, welches sehr schön gelegen ist mit einem fantastischen Blick über den See. Von hier aus geht es weiter zum Rifugio Colma dei Murelli. Hier treffen wir auf einige Wanderer, die sich ebenfalls hier oben aufhalten. Ansonsten treffen wir eigentlich auf relativ wenige Menschen. Der nächste Stop ist am Rifugio Binate (1210 m), die erste Übernachtungsmöglichkeit. Leider ist hier jedoch nichts los, alles geschlossen. Wir ziehen also weiter zum Rifugio Prabello, was jedoch ebenfalls geschlossen ist. Es ist 16 Uhr und wir sind bereits seit 7 Stunden unterwegs. Die folgenden Refugien sind nur Restaurants, das nächste Hotel ist in S. Fedele d’Intelfi. Wir entscheiden uns für einen Abstieg zur Alpe die Cerano und nehmen die Straße in Richtung S. Fedele. Wir haben noch Glück, ein Wagen nimmt uns mit bis Casasco. Von dort aus nehmen wir den Bus. Ohne Vorabreservierung der Refugien sollte man den Weg nicht laufen. Auch wenn die Hütten als geöffnet angegeben werden heisst das nicht, dass sie wirklich geöffnet sind. In S. Fedele übernachten wir im Hotel Valle Intelfi, gegenüber von der Schule. Nach 10 Stunden wollen wir nur noch ein leichtes Abendessen und ab ins Bett.

Refugio Bugone, VML Nr. 1

Donnerstag, 24. August 2006

Es hat die ganze Nacht geregnet in Verbindung mit schwerem Gewitter. Das erschwert uns unsere Weiterreise enorm. Wir verlassen S. Fedele mit dem Bus nach Argegno und fahren dann mit der Fähre weiter nach Menaggio. Dort treffen wir auf die nächste Etappe des Weges. Den VML Nr. 2 lassen wir aufgrund des Wetters ausfallen. Die Touristik Info in Menaggio ist sehr freundlich, eine Mitarbeiterin spricht gut deutsch. Nachdem wir ein Hotel gefunden haben reserviert sie uns eine Übernachtung für den folgenden Abend im Agriturismo Labbio am VML Nr. 3 den wir morgen gehen wollen. Ansonsten haben wir einen sehr schönen Tag in Menaggio, den wir weitgehend an der Uferpromenade verbringen. Wir über nachten im Albergo Vecchia Menaggio, schön in einer Nebenstraße der Altstadt von Mennagio gelegen. Abends essen wir unten im Restaurant.

Carcente, Blick auf den Comer See

Freitag, 25. August 2006

Eine ruhige Nacht, wir trinken einen Kaffee an der Piazza Garibaldi und fahren mit dem Bus hinauf nach Breglia. Hier treffen wir auf den VML Nr. 3 der von Gondola ed Uniti herüberführt. Der Weg ist nicht leicht zu finden. Vom Busparkplatz vor zur Kirche, links daran vorbei, weiter links halten bis man auf einen schmalen Pfad links am Hang entlang gen Norden wandert. In Carcente, dem nächsten Dorf gibt es oberhalb des Dorfes eine Piazza mit Bänken an der alle Dorfbewohner gemeinsam feiern können. Von hier aus geht es steil bergan nach Monti di Carcente und weiter nach Monti di Treccione. Hier sind bereits viele Häuser sehr schön restauriert worden. Dieser Weg bietet die ganze Zeit über einen wunderbaren Ausblick über den Comer See. Wir treffen jedoch nur sehr wenige Menschen unterwegs. In Montuglio ist die Beschilderung wieder schlechter. An einem Brunnen verlieren wir den Weg. Hier sollte man sich links bergan halten. Der Weg führt teils durch Wälder und teils über weite Almwiesen. Von S. Domenica (1137 m) hat man wieder einen fantastischen Rundblick über den See. Etws später durchquerren wir das Val Quaradella. Der Weg ist hier extrem steinig, teils sehr steil und schwer zu gehen. Dann geht es hinauf zur Alpe Nencim, wo wir an einem der vielen Brunnen rasten und die Aussicht genießen. Noch 2 weitere Bergrücken und wir sind in Labbio unserem Tagesziel. Vorsicht am Anfang von Labbio ist die Beschilderung unklar. Wir sind zuerst fast am Dorf vorbeigelaufen. Die Übernachtung im Agriturismo Labbio ist sehr zu empfehlen. Eine Nacht in einer sauberen Kammer bei einem Bergbauern und seiner Frau. Es gibt ein gutes mehrgängiges Abendessen mit jeder Menge Wein und ein gutes Frühstück für relativ wenig Geld. Wir hatten sehr freundliche Gastgeber.

Agriturismo Labbio, VML Nr. 3

Samstag, 26. August 2006

Heute geht es hinauf nach S. Bernardo am gleichnamigen Pass. Von hier aus wieder eine grandiose Aussicht. Hinter dem Pass wandern wir über Bergwiesen hinab ins Valle Albano. Hinter Piazze sollte man sich links halten um den Weg nicht zu verlieren. Dann führt der Weg über eine schreckliche betonierte Piste steil bergab hinunter zum Albano. Dann geht es wieder hinauf vorbei an Catasco nach Garzeno. Den weiteren Verlauf des Weges lassen wir ausfallen, da es keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die Etappe verläuft auch nicht am Comer See entlang sondern durch ein Nebental. Wir nehmen den Bus hinunter nach Dongo. Dongo selber ist nicht sehr schön, viel Industrie. Nach ein paar Irrfahrten landen wir dann in Colico, im Albergo Sej D’Oro. Das Hotel liegt etwas abseits vom Ort, ohne genaue Wegbeschreibung war es etwas schwierig zu finden. Aber es hat sich gelohnt. Wir bekommen ein günstiges und doch sehr schönes Zimmer und ein wunderbares Abendessen in einem sehr schönes Restaurant. Hier kommen wir gerne wieder einmal für ein paar Tage hin.

VML Nr. 3

Sonntag, 27. August 2006

Nach einem sehr leckeren Frühstück geht es wieder hinunter zum Hafen. Wir wollen noch einen Kulturblock einfügen und fahren dafür mit der Fähre zurück nach Menaggio. Nachdem wir ein Hotel gefunden haben, diesmal übernachten wir im Hotel Il Vapore an der Piazza Tomaso direkt an der Promenade, besuchen wir Villa Charlotta und deren Gärten. Sowohl die Villa wie auch der Garten ist einen Besuch wert.

Montag, 28. August 2006

Heute ist der 2. Teil unseres Kulturprogrammes. Wir setzen mit der Fähre über nach Bellagio. Dort gehen wir erst den gut 1-stündigen historischen Stadtrundgang inkl. dem Aussichtspunkt in der Seemitte. Dann gibt es noch ein Eis in unserer langjährigen Lieblings Gelateria oben an der Haupttreppe von Bellagio. Am Nachmittag geht es dann mit der Fähre zurück nach Cernobbio. Nachdem jedoch unsere Fähre Probleme hat, steigen wir in Argegno um in das Tragflächenboot. Daher müssen wir von Como wieder zurück nach Cernobbio fahren, diesmal mit einer ganz kleinen Fähre. Zurück im Hotel Centrale bekommen wir wieder das gleiche Zimmer. Allerdings hat das Hotel Restaurant heute geschlossen. Wir essen daher nebenan bei Tom & Jerry. Eine sehr gute Küche mit schönem Ambiente. Sehr zu empfehlen.

Varenna

Dienstag, 29. August 2006

Unser Urlaub ist zu Ende. Mit dem Bus geht es wieder nach Como und dann mit dem Cisalpino zurück nach Stuttgart. Aufgrund der schlechten Öffnungszeiten der Herbergen empfiehlt sich eine Reservierung der benötigten Übernachtungen.

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