Landschaftskunst Neuenkirchen

Am Rande der Lüneburger Heide liegt der kleine Ort Neuenkirchen zwischen Soltau und Visselhövede. Der Ort hat sich einen Namen in der Kunstwelt geschaffen indem hier verschiedene Skulpturen rund um den Ort in Wald und Heide anzutreffen sind. 44 Kunstwerke verschiedener Künstler sind hier anzutreffen,

Während dieser Wanderung besuchen wir etwa 20 dieser Kunstwerke. Da wir uns die verschiedenen Kunstwerke auch ansehen wollen ist diese Wanderung natürlich etwas länger.

Im Tourismusbüro Neuenkirchen gibt es einen Kunstführer in dem alle Kunstwerke ausführlich beschrieben werden. Dieser ist dort für 8€ erhältlich und kann auch zugeschickt werden.

Östlich von Neuenkirchen gibt es einen großen Parkplatz an dem wir starten. Hier werden wir gleich mit einer großen Skulptur „ankommen“ begrüßt. Eine Tafel informiert außerdem über verschiedene Wege uns Sehenswürdigkeiten. Wir queren die Straße und wandern entlang der alten Bahntrasse in Richtung Neuenkirchen.

Die erste große Skulptur ist das Blaue Haus von Horst Lerche. Wenig später treffen wir auf eine Skulptur aus Bahngleisen mit dem Titel „Be-Züge“. Ganz in der Nähe ist der ehemalige Bahnhof.

Die hölzerne Installation mit dem Titel „Augenblick“ von Claus Bury erinnert mich irgendwie an das Pferd von Troja. Die Kunst ist begehbar. Es lohnt die Treppen hinauf zusteigen und von oben aus die Landschaft zu erkunden.

Weiter geht es über den Hahnenbach, vorbei an einem See und wieder hinaus aus Neuenkirchen. Wir wandern nun immer weitgehend parallel zum Hahnenbach bis wir die Rutenmühle erreichen.

Auf dem Weg dorthin kommen wir an weiteren Skulpturen vorbei. Erwähnen möchte ich die Installation „Dialog“ von Carl Vetter die zu interessanten Diskussionen in meiner Wandergruppe geführt hat. Es ging von Interpretationen wie Eltern und Kinder bis hin zum Speeddating. Was ein paar Steine doch für Assoziationen wecken können.

Direkt daneben steht der „Dialogarbeitsplatz“ von Harald Finke. Dieser weckte Erinnurungen an die sogenannten Think Tanks der modernen Bürowelt. Es war mal eine ganz andere Wanderung mit vielen interessanten Inspirationen.

Kurz vor der Rutenmühle liegt links etwas abseits des Weges die Skulptur „Die eingefangene Zeichnung“ von Peter Pommerer. Er orientiert sich dabei am Elefantengehege des Wiener Tiergartens. Auf der Zeichnung sind dann auch viele Elefanten zu erkennen.

Wenig später erreichen wir die Rutenmühle mit seiner Islandpferde Zucht. Wir überqueren den Hahnenbach und folgen dem befestigten Waldweg. An der nächsten Kreuzung wenden wir uns nach links und treffen wenig später auf die weitläufige Installation „Sieben Ansichten von einer Wiese mit Pflaumenbaum“ von Anna Gudjónsdóttir.

Die aus Island stammende Künstlerin hat am hinteren Ende der Wiese einen Bronzeabguss eines Pflaumenbaums aufgestellt. Täuschend echt ist dieser künstliche Baum.

Weiter geht es entlang des Waldweges bis nach Drögenbostel. Am Rand des Dorfes steht das „Zimmer im Freien“ von Stefan Dornbusch. Ein komplettes Zimmer wird hier als Freiluftwohnung nachgebildet. Wir nehmen Platz in dem Zimmer und sprechen über die möglichen Gedanken des Künstlers.

Direkt neben dem Zimmer steht eine alte Telefonzelle in der ein Bücherschrank untergebracht ist. Dieser ist farblich selbstverständlich in das blaue Zimmer integriert. Es lohnt sich also immer ein passendes Buch zum Tauschen im Rucksack zu haben.

Nach unserer Rast folgen wir anfangs der Straße bis zum vor uns liegenden Waldrand. Dann queren wir die Straße nach rechts. Parallel zum Wald geht es wenig später in den Wald hinein. Im Zick Zack geht es durch den Wald meist auf schmalen Waldwegen.

Die Landschaft wechselt von Wald über Acker zu Heidelandschaft. Hinter dem Holtmannshof der links abseits des Weges liegt erreichen wir die Installation „Steinfelder“ von Rolf Jörres. Verschiedene Steinskulpturen liegen verteilt im Wald am Wegesrand. Immer wieder entdeckt man neue Skulpturen.

Hinter den Steinfeldern wenden wir uns nach links. Unser Pfad führt am Waldrand entlang. Um möglichst viele dieser schönen Skulpturen in einer Wanderung zu kombinieren habe ich eine Mischung aus befestigten Wegen wie auch schmalen Pfaden zusammengestellt.

Schließlich erreichen wir den Schlichter See. Ein kleines verstecktes Ausflugsziel im Wald. Mehrere Bänke laden zu einer Rast ein. Bei schönem Sonnenschein nutzen wir den Platz für eine längere Rast. Auch Familien nutzen diesen Platz. Für die Kinder gibt es Platz zum Spielen. Sogar ein kleiner Sandstrand ist vorhanden. Dafür ist es im März aber noch zu kalt.

Nach der Rast verlassen wir den See wieder. Weiter geht es nach Osten zur Riensheide. Hinter einer offenen Schutzhütte erreichen wir das Landschaftsschutzgebiet „Schwarzer Dreck“. Der Name kommt daher dass dieses Gelände in der Vergangenheit nicht genutzt werden konnte. Es war zu nichts zu gebrauchen. Heute ist es eine schöne Heidefläche.

Weiter geht es zum Schäferhof. Hier erreichen wir 2 weitere schöne Skulpturen. Erst treffen wir die „D28“ von Gabriela Albergaria. Hier wird ein gepflasterter Weg in die gewellte Heidelandschaft integriert. Jeder ist eingeladen dem Weg zu folgen.

Direkt am Schäferhof steht der „Hörstein“ von Ulrich Eller. Wenn man sich dem Findling nähert hört man bereits die Geräusche. Sie kommen aus einem Spalt der rund um den Stein verläuft. Vorbei am Schäferhof geht es erneut über den Hahnenbach.

Vor uns liegt wieder die alte Bahntrasse. Der Ausgangspunkt und damit das Ziel der Wanderung ist also nicht mehr weit. Vorher wollen wir noch 2 sehr interessante Skulpturen besichtigen. Beide liegen abseits des Weges.

Der „Aufgebäumte Stamm“ von Jan Meyer-Rogge liegt links des Weges hinter dem Wald. Ein aufrecht stehender Baumstamm wird von 32 Stahlseilen gehalten, die mit einem Radius von etwas zehn Metern kreisförmig verankert sind.

Beim Eintreten in den Kreis hat man das Gefühl in ein Zelt einzutreten. Ein seltsames Gefühl da man sich doch weiterhin in keinem geschlossenen Raum befindet.

Die nächste Skulptur befindet sich auf einer Heidefläche kurz vor dem Parkplatz an dem wir gestartet sind. Es handelt sich um einen riesigen runden begehbaren Spiegel. Die Skulptur von Valerij Burgos hat den Titel „Himmel und Erde“.

Kurz drauf erreichen wir den Parkplatz und damit endet eine sehr lehrreiche Wanderung durch die Welt der Kunst in einer wunderbaren Landschaft. Begehbare Kunst im doppelten Sinn.

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