Eifelsteig

Der Eifelsteig führt auf 312 km von Aachen bis nach Trier. Dabei führt dieser Weg durch die verschiedensten Regionen in der Eifel. Für diesen sehr abwechslungsreichen Weg braucht man daher auch etwas Zeit. Der Eifelsteig Tourismus hat daher auch Pakete für Teile des Weges zusammengestellt.

Der hier vorgestellte nördliche Teil des Eifelsteigs führt auf 115 km von Aachen Korneliamünster durch die Eifel und das Hohe Venn bis nach Blankenheim. Mit seinen 6 Etappen braucht man dafür knapp 1 Woche.

Eine solche Wanderung kann über den Eifelsteig Tourismus über dessen Website auch als Wanderung inkl. Gepäcktransfer gebucht werden. In dem Fall werden die Übernachtungen bereits organisiert. Ansonsten ist gerade in der Eifel die Suche nach einer Übernachtung teilweise sehr schwierig. Dieses Angebot ermöglicht damit eine stressfreie Wanderung.

Der Weg startet in Korneliamünster südlich von Aachen. In meinem Fall hatte ich meine erste Übernachtung in Blankenheim und bin daher von dort aus erst zurück nach Korneliamünster gewandert um dort in den Eifelsteig einzusteigen der übrigens sehr gut ausgeschildert ist.

Anfangs verläuft der Weg parallel zur Inge vorbei an römischen Viadukten und alten Kalköfen. Wir treffen hier auch auf die Rennbahn die von Kaiser Wilhelm I. in Auftrag gegeben wurde und die Industrialisierung der Region dienen sollte.

Hinter dem Ort Rott durchqueren wir das Naturschutzgebiet Struffelt. -Der Eifelsteig verläuft über einen Holzbohlenpfad durch dieses Biotop. Wenig später treffen wir auf die Dreilägerbachtalsperre. An einem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick auf die Staumauer.

Dreilägerbachtalsperre

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Tagesziel der 1. Etappe in Roetgen. Empfehlen kann ich hier den Landgasthof Marienbildchen außerhalb vom Ort mit seiner sehr guten Küche.

Am nächsten Tag geht es durch das Hohe Venn das auf belgischer Seite liegt. Wir verlassen den Ort und wandern entlang der Grenze zu Belgien. Der Weg führt tief hinein in dichten Wald. Wir sind nahe der Wesertalsperre. Daher ist dies ein Wasserschutzgebiet. Es geht vorbei an der Wüstung Reinartzhof bis wir eine offene Heidefläche erreichen.

Der eigentliche Eifelsteig führt geradeaus auf einem befestigten Weg durch die Heide. Schöner ist jedoch die von mir vorgestellte Variante. Am Anfang der Heidefläche verlassen wir an der Tafel den Hauptweg und folgen dem grasbewachsenen Weg nach links. Rechts von uns ist das Naturschutzgebiet das nicht betreten werden darf.

Schließlich treffen wir auf einen Holzbohlenweg der nach rechts abzweigt. Vorbei an einer Infotafel führt uns dieser Bohlenweg mitten durch das Imgenbroicher Venn. Dies ist eine der schönsten Etappen auf diesem Weg.

Am Ende dieses Weges wenden wir uns nach rechts und treffen an der Stelinghütte wieder auf den Hauptweg. Wir folgen dem Hauptweg nach links. Am Waldrand kommen wir an einem schönen Eifelblick vorbei sowie an einem kleinen Aussichtsturm. Dann ist es nicht mehr weit bis nach Monschau dem Etappenziel des Tages.

Monschau

Monschau die Perle der Eifel ist immer eine Reise wert. Hier gibt es viele schöne Plätze zum Entdecken und Verweilen bevor e am nächsten Tag auf die Weiterreise geht. Wir verlassen Monschau und es geht sogleich steil bergan und hinein in den dichten Wald. Die vor uns liegende Etappe bis nach Einruhr ist der längsten aber auch schönsten Etappen.

Besonders auf dieser Etappe ist es hilfreich genug Proviant dabei zu haben da es keine Einkehrmöglichkeit auf dieser Etappe gibt. Anfangs führt der Weg oberhalb des Perlenbaches vorbei an der Perlenbachtalsperre bis nach Höfen.

Der weitere Weg führt entlang der Rur. Während meiner Wanderung gab es eine Umleitung da eine Brücke unpassierbar war. Leider haben viele Wanderer diesen Hinweis nicht rechtzeitig gesehen und mussten daher große Umwege machen. Also nicht unbedingt nur auf die Karte verlassen und auch mal die Augen aufhalten auf weitere Hinweise vor Ort.

Alle Gasthäuser an denen ich unterwegs vorbei kam waren geschlossen. Sie haben alle den Betrieb eingestellt was sehr schade ist. Aber es scheint sich wohl nicht mehr zu lohnen. Am Ende des Tages erreichen wir den Rurstausee mit dem idyllisch gelegenen Einruhr unserem Etappenziel.

Hinter Einruhr beginnt der Nationalpark Eifel. Im Nationalpark dürfen die markierten Wege nicht verlassen werden. Dies ist wichtig für den Schutz von Flora und Fauna aber dient an einigen Stellen auch zur eigenen Sicherheit. Die Gebiete rund um Wollseifen und Vogelsang waren vor noch nicht so langer Zeit militärischer Sicherheitsbereich. Hier liegen mit Sicherheit noch einige Munitionsreste im Unterholz. Daher die vorhandenen Wege bitte nicht verlassen.

Obersee

Von Einruhr aus geht es hinauf an den Waldrand von wo aus wir einen schönen Rundblick über den Obersee haben. Dann führt uns der Weg hinab an den Stausee. Weitgehend führt der schöne Weg immer am Wasser entlang und erlaubt immer wieder einen schönen Blick über den Stausee.

An der Urftstaumauer endet der Obersee. Hinter der Staumauer liegt der Urftsee. Ein Besuch auf der Staumauer ist lohnenswert. Zusätzlich gibt es oberhalb der Staumauer einen kleinen Picknickplatz der ebenfalls einen schönen Blick auf die Staumauer und den Urftsee erlaubt.

Urftstaumauer

Nach dieser kleinen Pause geht es in Richtung der Wüstung Wollseifen. In der Ferne auf der Anhöhe sehen wir bereits die Festung Vogelsang die wir im Verlauf des Tages noch erreichen werden.

Das Gelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten beschlagnahmt. Sie bauten das Gelände zu einem Truppenübungsplatz aus. Einige Häuser und eine kleine Kirche sind noch erhalten bzw. wurden wieder aufgebaut.

Wollseifen

Hinter Wollseifen geht es hinab ins Tal und auf der anderen Seite hinauf zur Festung Vogelsang. Die ehemalige NS-Ordensburg dient heute als Gedenkstätte mit Bildungszentrum und Ausstellung. Auf dem Gelände ist auch ein Restaurant vorhanden und damit die Möglichkeit für eine Rast.

Ein Besuch der Anlage und der Ausstellungen ist lohnenswert und gibt einen Blick in einen dunklen Teil der deutschen Geschichte den wir nicht vergessen dürfen. Eine Besichtigung dieser sehr umfangreichen Anlage nimmt jedoch auch einiges an Zeit in Anspruch.

Vogelsang

Der eigentliche Eifelsteig führt außen an der Anlage vorbei. Wir verlassen das Gelände und wanden zu unserem Etappenziel nach Gmünd. Wir erreichen den Ort an der Urft und folgen einem Weg oberhalb des Flusses. Vorbei an einem Wohnmobilstellplatz erreichen wir den Kurpark. Wenig später sind wir im kleinen Ort in dem mehrere Gasthäuser vorhanden sind.

Am nächsten Tag verlassen wir den Ort gen Süden. Der Weg führt durch einen schönen Wald bis wir den kleinen Ort Olef erreichen. Hier führt eine Schmalspurbahn mitten durch den Ort. Sonntags ist die Bahn teilweise noch in Betrieb und fährt Touristen durch die Landschaft.

Wir verlassen den Ort und es geht wieder hinein in dichten Wald. Dazwischen gibt es immer wieder Abschnitte die über offene Weiden führen so dass wir einen schönen Fernblick haben. Vorbei an Kall erreichen wir schließlich das Kloster Steinfeld. Das Augustinerkloster mit seiner romanischen Basilika bietet die Möglichkeit der Übernachtung in seinem Gästehaus. Neben einfachen Zimmern im Altbau gibt es auch einen Neubau mit sehr modernen Zimmern die keine Wünsche offen lassen. Die Mahlzeiten werden gemeinsam mit den Nonnen im großen Speisesaal eingenommen.

Die letzte Etappe liegt vor uns. Es geht durch das Grüne Pütz im Erfttal, dem Beginn der römischen Wasserleitung nach Köln. Wir treffen im Verlauf dieses Weges auf mehrere Überreste dieser alten Wasserleitung.

Grüne Pütz

Im weiteren Verlauf des Weges treffen wir auf einige Zeitzeugen der Geschichte wie auf die Reste eines römischen Anwesens sowie auf weitere Kalköfen wie wir sie bereits vom Anfang der Wanderung bei Walheim kennen.

Oberhalb von Blankenheim treffen wir auf eine weitere historischen Wasserleitung. Der Tiergartentunnel diente der Versorgung der Burg sowie des Ortes mit Wasser. In der Burg ist heute eine Jugendherberge untergebracht. Aber auch unten im Ort gibt es Übernachtungsmöglichkeiten für die Wanderer.

Blankenheim

Hier endet die 6-tägige Wanderung durch die nördliche Eifel. Mit dem Bus geht es zum Bahnhof Blankenheim der außerhalb des Ortes liegt. Von dort gibt es Anschlussmöglichkeiten nach Köln und damit an das Fernstreckennetz der Bahn.

Fotoalbum

Übernachtungsempfehlungen

Die Reise wurde inkl. der Übernachtungen wurden über den Eifel Tourismus gebucht. Folgende Betriebe möchte ich dabei für eine Buchung empfehlen. Die genannten Betriebe waren besonders gut.

Landgasthof Gut Marienbildchen
Münsterbildchen 3, 52159 Roetgen
http://www.gut-marienbildchen.de/

Pension zum Alten Rathaus
Marienpl. 17, 53937 Schleiden
https://www.altes-rathaus-gemuend.de/

Gästehaus Steinfeld
Hermann-Josef-Straße 4, 53925 Kall
https://www.kloster-steinfeld.com

Organisiert und gebucht wurde die Reise inkl. Gepäcktransport durch den Eifel Tourismus.