Malerweg

Der Malerweg ist einer der beeindruckendsten und schönsten Weitwanderwege in Deutschland. Auf 8 Etappen führt er durch das Elbsandsteingebirge bei Dresden. Die Region hat auch den Titel Sächsische Schweiz. Der Name Malerweg kommt von den vielen Malern die hier in der Vergangenheit unterwegs waren und die schöne Landschaft in ihren Bildern festgehalten haben.

Rund um den Malerweg gibt es weitere Wanderwege für z.B. Tagestouren, teilweise auch in der benachbarten Tschechischen Republik.

Wer also nicht den ganzen Weg erwandern möchte kann sich eine zentrale Unterkunft suchen und einzelne Etappen und Rundwege erwandern. Am Ende dieses Artikels liste ich einige Unterkünfte auf die ich empfehlen kann.

Von den 8 Etappen bin ich 7 Etappen gewandert. Am letzten Tag habe ich die Festung Burg Königstein besichtigt und bin von Königstein aus mit dem Raddampfer zurück nach Pirna gefahren. Eine gelungene Alternative zur letzten Etappe auf dem Weitwanderweg.

Ausgangspunkt für eine Wanderung auf de Malerweg ist das kleine Städtchen Pirna südöstlich von Dresden. Am 1. Tag geht es mit dem Bus nach Liebethal. Dort ist der Einstieg in den Weg. Wir wandern durch den Liebethaler Grund immer am Flusslauf entlang. Auf dieser leichten Einstiegsetappe kommen wir u.a. am Richard Wagner Denkmal vorbei. Die Statue ist 12,5 m hoch und liegt direkt am Weg. Über den Druck auf einen Knopf erschallt eine Ouvertüre aus einer seiner Opern.

Das Highlight der 1. Etappe ist das Uttewalder Felsentor. Wir erreichen es auf dem Weg durch den Uttewalder Grund relativ am Ende der Etappe. Ein kleines aber beeindruckendes Tor. Wir werden auf dieser Wanderung weitere dieser Art zu sehen bekommen die größer sind.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Waldgaststätte Waldidylle. Hier sollte man auf jeden Fall eine Rast einlegen. Die Eintöpfe sind zu empfehlen und geben Kraft für den Endspurt der Wanderung. In Stadt Wehlen erklimmen wir die alte Burgruine und haben einen prächtigen Blick über den kleinen Ort mit seinem netten Marktplatz und die dahinterliegende Elbe.

In Stadt Wehlen gibt es mehrere Eisdielen und eine Radfahrerkirche. Nein, das ist kein Drive-In für Radfahrer. Da der Ort am Elberadweg liegt hat die Gemeinde sich auf Radfahrer konzentriert. Neben der Kirche steht ein Trinkbrunnen bereit. Dort könnt ihr eure Wasserflaschen auffüllen.

Die 2. Etappe startet in Stadt Wehlen und führt nach Hohnstein. Auf dieser Etappe geht es hinauf auf die Bastei Brücke. Dazu müssen wir aber erst einmal von der Elbe hinauf auf schmalen Pfaden. An der Schwarzbergaussicht haben wir einen schönen Ausblick auf die Elbe unter uns. Die erste Rast ist am Steinernen Tisch. Das Gasthaus ist leider schon länger geschlossen und die Renovierung geht nicht so recht voran. Aber der Steinerne Tisch selber lädt zu einer Rast ein.

Dann ist es nicht mehr weit bis zur Bastei. Allerdings sollte man sich für den  Besuch einen ruhigen Tag unter der Woche raussuchen. Bei unserem Besuch war die Bastei voll mit Menschen. Das Panorama wird dadurch nicht beeinflusst. Es ist spektakulär.

Hinter der Bastei geht es wieder hinab. Den Kurort Rathen besuchen wir nicht. Der Malerweg zweigt nach links ab in den Amselgrund. Vorbei an einem See auf dem Tretboote unterwegs sind steigen wir auf breiten Wegen langsam zur Amselfallbaude. Hier können wir uns stärken bei kleinen Gerichten und gute Bier. Gegen Gebühr (30 Cent) ist auch der Wasserfall aktiv. Er wird über einen Wasserspeicher gefüllt.

Nach entsprechender Stärkung geht es weiter hinauf, über Treppen. Unterhalb von Rathewalde liegt die Rathewalder Mühle am Weg. Der Biergarten wird jedoch nur am Wochenende und an Feiertagen betrieben. Alternativ gibt es etwas weiter oben das Lokal Lindengarten. Auch hier ist eine Rast möglich.

Das nächste Highlight auf dieser Etappe ist der Hockstein gegenüber von Hohnstein. Wer sich bis zum vorderen Geländer traut hat zusätzlich einen schönen Blick ins Polenztal. Weit unten sieht man das Ziel der heutigen Etappe, das Gasthaus Polenztal. Vorher müssen wir jedoch noch durch die Wolfsschlucht.

Der Weg hinunter ist abenteuerlich. Teilweise wird es etwas eng. Unten angekommen erreichen wir das Gasthaus Polenztal. Im großen  Biergarten erleben wir einen schönen Abend und genießen das gute Essen. Die Zimmer sind sehr gut und wir genießen die Ruhe hier unten im einsamen Tal.

Am nächsten Morgen geht es auf die 3. Etappe. Direkt hinter dem Haus führt eine Brücke über die Polenz und führt uns durch ein schmales urwüchsiges Tal. Langsam geht es hinauf.

Wir besuchen die Gautschgrotte die am Weg liegt und steigen langsam hinauf bis zur Brand Baude. Hier sollte man auf jeden Fall eine Rast einlegen. Das gut geführte Gasthaus hat eine schöne große Terrasse mit guter Fernsicht. Besonders beliebt sind die Tische direkt am Geländer.

Nach der Einkehr geht es hinab ins Tal. Natürlich wieder über Treppen. Und wie zu erwarten geht es unten angekommen sogleich wieder hinauf. Oben angekommen im kleinen Ort Waitzdorf gibt es ein weiteres Gasthaus. Dahinter 2 Aussichtspunkte auf Felsen mit schönem Fernblick.

In Kohlmühle fällt uns eine Fabrik auf die am Bahnhof steht und verlassen ist. Hier war ein großes Linoleumwerk das leider mittlerweile nicht mehr rentabel ist und geschlossen wurde Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserem Etappenziel in Altendorf. Vorher wollen wir jedoch noch den Adamsberg besteigen. Dort haben wir den ersten Blick auf die Schrammsteine die wir morgen erreichen.

Die 4. Etappe startet in Altendorf und führt über die Schrammsteine ins Kirnitzschtal. Wie zu erwarten müssen wir erst einmal ins Tal absteigen um dann hinauf auf die Schrammsteine hinauf zu wandern.

Am Großen Schrammtor geht es dann hinauf auf die Felsen. Wir folgen dem Malerweg Zeichen anfangs noch auf schmalen Wegen oder über Stufen hinauf. Dann kommen die ersten Stahltreppen und schließlich geht es über steile Eisenleitern weiter.

Oben auf dem Grat der Schrammsteine bleibt es abenteuerlich. Über schmale Wege gesichert durch Eisengeländer geht es auf dem Grat entlang. Ein wenig schwindelfrei sollte man schon sein. Aber es besteht keine Gefahr. Die Aussicht ist fantastisch.

Der weitere Weg führt im Zack Zack auf und ab über die Felsenfeste. Immer wieder tolle Aussichtspunkte und abenteuerliche Treppen und Leitern. An einigen Stellen ist der Weg durch Stahlseile gesichert. An einigen Stellen gibt es Alternativstrecken die begannen werden können.

Diese Etappe ist vielleicht die schönste des gesamten Weges. Es gibt sehr viel zu sehen. Die Wege sind sehr vielfältig und auch anspruchsvoll.  Insgesamt ist der Weg gut ausgeschildert auch wenn er manchmal nicht direkt als Wanderweg erkennbar ist.

Schließlich erreichen wir das Kirnitzschtal. Das Tagesziel ist jedoch noch nicht erreicht. Wir wandern parallel der Straßenbahngleise und erreichen den Lichtenauer Wasserfall an der Endstation der Straßenbahn. Hier gibt es endlich wieder die Möglichkeit einer Rast bevor es auf den letzten Abschnitt der Etappe geht.

Vom Wasserfall aus geht es noch hinauf zum Kuhstall, einem beeindruckenden Felsentor. Der Anstieg verläuft auf breiten Wegen ist aber trotzdem beschwerlich nach einem solchen Tag. Oben werden wir jedoch belohnt vom Anblick dieses faszinierten Torbogens.

Anschließend geht es wieder über Treppen hinab und weiter durch den Wald. An der Felsenmühle beenden wir die Etappe und nehmen von hier aus den Bus zu unserer Unterkunft dem Hotel Forsthaus im Kirnitzschtal.

Am nächsten Morgen geht es mit dem Bus zur Neumannsmühle. Dort startet die 5. Etappe dieser Wanderung. Heute geht es hoch hinauf, wir erreichen den höchsten Punkt dieser Wanderung, den Großen Winterberg mit 556m.

Von der Neumannsmühle geht es schnell hinauf auf schmalem Pfad. Langsam windet sich der Weg hinauf. Immer wieder geht es hinab und wieder hinauf. Am Großen Pohlshorn erreichen wir einen schönen Aussichtspunkt. Unser Blick schweift in die Ferne. Ganz in der Ferne liegt bereit die Tschechische Republik.

Bevor es hinauf auf den Großen Winterberg geht müssen wir jedoch erst einmal runter ins Tal. Dort liegt das Alte Zeughaus. Das Gasthaus hat geöffnet und der kleine Biergarten lädt uns zu einer Rast ein. Die einzige Möglichkeit auf dieser Etappe. Es gibt frisch gezapftes Bier und eine leckere Bockwurst.

So gestärkt geht es erneut hinauf. Seit einigen Stunden begleitet uns ständiges Gewittergrollen. Nun kommt der Regen dazu. Der hält allerdings nur 10 Minuten an dann ist alles vorbei. An der Goldsteinaussicht angekommen können wir die Regenjacken bereits wieder ausziehen und in den Rucksack packen.

Es geht weiter hinauf. Am Großen Wingterberg (556 m) haben wir den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Wir sind jetzt direkt an der Grenze. Allerdings ist das Gasthaus geschlossen wegen notwendiger Reparaturen. Nun beginnt ein langer Abstieg. Wir müssen hinunter an die Elbe. Der Weg schlängelt sich am Hang entlang. Teilweise geht es über schmale Pfade, teilweise auch über Treppen.

Das letzte Stück verläuft über einen alten grob gepflasterten Weg hinab. Durch den Regen sind die Steine recht rutschig. Schließlich erreichen wir Schmilka, das eigentliche Ende der 5. Etappe. Für uns geht es jedoch weiter. Unsere Unterkunft liegt auf der anderen Seite der Elbe. Bis dahin sind es weitere 5 km auf denen es anfangs steil hinauf geht.

 

Die Elbe überqueren wir mit der kleinen Personenfähre. Auf der anderen Seite geht es über einen schmalen Pfad hinauf. Dann verläuft der Weg weitgehend durch weite Wiesen. Links von uns liegt der weithin deutlich erkennbare Zirkelstein. Rechts von uns liegt die Kaiserkrone. Hinter Schöna sehen wir dann endlich unser Etappenziel, das Panoramahotel Wolfskrone.

Von der großen Terrasse haben wir einen schönen Blick in die Ferne und genießen den Abend.

Die 6. Etappe führt am nächsten Morgen von der Wolfskrone nach Gohrisch. Auf den nächsten Etappen des Malerweges besteigen wir einige der Tafelberge. Heute geht es auf den Papststein. Doch vorher geht es hinunter bis fast an die Elbe, nach Krippen. Auf der anderen Seite dann sogleich wieder hinauf.

In Kleinhennersdorf ist die Beschilderung irreführend so dass wir in Papstdorf landen. Wir finden aber schnell wieder den Anschluss an den Weg. Vorbei am Schrammsteinblick erreichen wir den Weg am Dammwildgehege.

Nun geht es hinauf zum Papststein. Der Weg ist gut gesichert. Oben angekommen gibt es mehrere schöne Aussichtspunkte mit guter Fernsicht. Selbstverständlich gibt es oben auch ein kleines Gasthaus. Diese Berggaststätte kann ich absolut empfehlen. Nicht nur die tolle Lage mit ihrer tollen Aussicht. Die Küche ist dort oben sehr gut und das Personal besonders freundlich.

Wer hier keine Rast einlegt ist wirklich selber schuld. Am Abend ist der Aufstieg vom Parkplatz sogar beleuchtet. Nach einer ausgiebigen Rast machen steigen wir auf der anderen Seite über die Treppen hinab. Wieder einmal geht es über Stahltreppen hinab.

Unten am Parkplatz geht es auf der anderen Seite sogleich auf den nächsten Tafelberg, den Gohrisch. Bei diesem Besuch haben wir diesen ausgelassen und sind stattdessen dem Lehrpfad gefolgt. Beide Wege kommen wieder zusammen. Der Rest des Weges verläuft durch den Wald bis wir den Kurort Gohrisch vor uns liegen sehen.

In Gohrisch haben wir wieder eine schöne Unterkunft. In der Frühstückspension Villa Irene fühlten wir uns sehr wohl. Im Ort gibt es mehrere Restaurants in denen man am Abend essen gehen kann.

Die 7. Etappe führt uns am nächsten Morgen von Gohrisch nach Königstein. Eine vergleichbar kurze Etappe, allerdings auch sehr interessant. Nach einigem auf und ab erreichen wir den Pfaffenstein, einen weithin sichtbaren Tafelberg.

Außerdem haben wir immer wieder gute Ausblicke auf den Lilienstein der auf der anderen Elbe Seite liegt und auf die Burg Königstein, eine uneinnehmbare Festungsanlage auf einem Tafelberg. Dieser ist gleichzeitig unser heutiges Etappenziel. Aber bis dahin geht es noch einige male auf und ab.

Hinauf auf den Pfaffenstein geht es über schmale verwinkelte Steintreppen und über Eisentreppen und Leitern. Oben  angekommen werden wir durch eine fantastische Fernsicht belohnt. Der Blick schweift weit in die Ferne.

Neben den Fernsichten auf verschiedenen Felsformationen gibt es auch eine Berggaststätte mit einem großen Biergarten. Direkt daneben ein Aussichtspunkt für den der noch mehr sehen möchte.

Vor dem Abstieg geht es zur Barbarine. Der Sage nach handelt es sich bei dem einzeln stehenden Felsen um eine versteinerte junge Frau die verflucht wurde nachdem sie statt zur Kirche auf den Pfaffenberg gegangen ist um Heidelbeeren zu pflücken.

Für einen Blick auf den Felsen muss man verschiedene Leitern auf und ab und sich durch einige schmale Felsspalten zwängen. Aber es wird mit einem tollen Ausblick belohnt. Jetzt ist es eigentlich nicht mehr weit bis zur Festung. Aber der Weg macht noch ein paar Windungen. Es geht um großen bogen um den Quirl. Am nördlichen Rand treffen wir auf den Diebeskeller, eine Höhle die ihren Namen daher hat das hier früher eine Räuberbande gewohnt haben soll.

Bei dem Besuch sollte man eine Taschenlampe dabei haben um die 29m tiefe Höhle zu erkunden. Nun geht es hinab nach Königstein. Vor dem Anstieg auf die Festung müssen wir erst einmal hinunter bis an die Elbe. Dort gönnen wir uns einen guten Kaffee und leckeren Kuchen. Dann geht es erneut hinauf.

Auf schmalen Pfaden erreichen wir schließlich die Festung. Unser Gasthof liegt hinter der Festung. Von der Terrasse haben wehen wir die Festung die wir Folgetag besuchen werden.

Anstelle der 8. Etappe nach Pirna besichtigen wir am Vormittag die Festung Königstein. Es lohnt ich früh dort zu sein. Ab Mittag wird es oft sehr voll wenn die Reisebusse vorfahren. 3 Stunden Zeit sollte man für eine Besichtigung einplanen. Die sind notwendig.

Der Blick von der Festung reicht weit über die Elbeschleife bei Königstein und den Liliensein hinaus. Fotos der Besichtigung sind in meinem verbundenen Fotoalbum der Reise vorhanden. Nach der Besichtigung ging es hinab in den Ort und mit dem Raddampfer zurück nach Pirna. Auf die Weise konnten wir eine Etappen wir z.B. beim Blick auf die Bastei Brücke Revue passieren lassen.

Fotoalbum

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Übernachtungsempfehlungen

Wir hatten unterschiedliche Übernachtungsplätze entlang der Reise. Einige möchte ich hier aufführen da sie mir besonders gut gefallen haben und sich als Basislager für einen Wanderurlaub empfehlen.

Pension und Gaststätte Polenztal
01848 Hohnstein
www.polenztal.de

Pension Villa Irene
01824 Kurort Gohrisch
www.villa-irene.de

Organisiert wurde die Reise inkl. Gepäcktransport über Augustustours in Dresden.