Schweden

Im Sommer 2022 ging es mit meinem Camper auf eine Reise durch die Nationalparks in Schweden. Alle 30 Nationalparks auf einer Reise zu besuchen ist kaum möglich. Daher hier eine Auswahl der Parks die ich während meiner Reise entdeckt habe.

Ergänzt wird dieser Artikel durch weitere interessante Punkte die ich unterwegs besucht habe sowie einigen Tipps für Stellplätze und Campingplätze. Unter anderem war ich unterwegs auf dem Flatruetvägen, der höchst gelegenen Straße in Schweden und dem Vildmarksvägen, der bekannten Wilderness Road im Norden.

Store Mosse Nationalpark

Wir besuchen Südschwedens größtes Moorgebiet. Vom zentralen Zugang am „naturum“ aus geht es auf markierten Wegen durch den Park. Neben dem schönen Naturparkzentrum mit vielen informativen Details gibt es hier auch einen markierten Stellplatz für Wohnmobile. Trotz der nahen Straße ein schöner Stellplatz.

Mehrere Rundwege sind in dem fast 7700 Hektar großen Nationalpark ausgewiesen von kleinen Strecken mit 3-6 km Länge und einer großen Runde um den Moorsee Käbsjön von 12 km Länge. Alle Wege sind sehr gut markiert und verlaufen teilweise auf Holzbohlenstegen. Ergänzt wird das ganze durch mehrere Aussichtstürme die einen guten Blick über das Moor und die dort lebende Tierwelt ermöglichen.

Für die kleinen Besucher gibt es einen speziellen „Pfad der Waldtrolle“. Auf 500 Meter wird die Geschichte der Waldtrolle in 17 Kapiteln anschaulich erzählt. Immer wieder tauchen unterwegs Trolle und andere Wesen im Wald auf. Also Augen aufhalten.

Wanderung / Fotoalbum

Tivedens Nationalpark

Der Park liegt am nordwestlichen Rand des Vättern, einem der beiden großen Seen in Südschweden. Im Vergleich zum vorhergehenden Park sind wir hier vornehmlich im Wald unterwegs. Die Schotterpiste die in den Park hineinführt zieht sich endlos in die Länge. Am zentralen Infopunkt gibt es dann genug Parkplätze und einen einfachen Stellplatz für Wohnmobile. Bei einer Wanderung durch den 2030 Hektar großen Nationalpark geht auf und ab durch einen Wald mit Wildnischarakter. Neben einem großen zentralen See gibt es viele kleinere Seen die während der Wanderungen besucht werden können. Dabei geht es viel auf und ab über Felsen auf denen teils bereits weitere Bäume wachsen.

Die markierten Rundwege die vom zentralen Besuchereingang ausgehen sind zwischen 1-10 km lang und können teilweise zu längeren Rundwegen kombiniert werden. Jeder Weg hat eine andere farbliche Markierung. Am Infopunkt gibt es eine kostenlose Wanderkarte die ebenfalls in Deutsch verfügbar ist.

Im Park verteilt gibt es entlang der Wanderwege immer wieder Rastplätze mit Grillstellen und teilweise sogar Toiletten. Der Stellplatz für Wohnmobile ist nicht besonders ansprechend. Da gibt es in der Umgebung sicher bessere Plätze für eine Nacht.

Wanderung / Fotoalbum

Hamra Nationalpark

Dieser Park liegt in einer ca. 1400 Hektar großen Moorlandschaft. Bekannt ist der Park jedoch auch aufgrund seiner alten Wälder und der hohen Population an Braunbären. Einige der Kiefern hier sind mehr als 400 Jahre alt. Ansonsten besteht der Park fast zur Hälfte aus Moor. Die Bären werden wir wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen da diese eher scheu sind und sich selten den Menschen nähern.

Der Zugang erfolgt über eine Schotterpiste zum zentralen Infopunkt. Dort startet ein 10 km langer Wanderweg der sich durch den gesamten Park zieht. Allerdings ist dies aufgrund der Parkstruktur kein Rundweg. Doch es gibt auch zwei sehr schöne Rundwege, beide jeweils etwa 3 km lang die gut miteinander zu einer Doppelschleife kombiniert werden können.

Vom zentralen Infopunkt mit Grillplätzen geht es auf den beiden Rundwegen mit den Markierungen II und IIII auf Erkundung. Der Weg Nr. II mit der gelben Markierung führt vorbei an einem See mit Aussichtsplattform. Der Weg Nr. IIII mit der violetten Markierung verläuft vorbei an zwei großen Moorflächen. Dieser verläuft teilweise entlang des langen Weges der komplett durch den Park verläuft.

Wanderung / Fotoalbum

Sonfjället Nationalpark

Dieser Park siedelt sich rund um den 1278 Meter hohen Högfjället an. Nordöstlich des Parks liegt im kleinen Ort Hedeviken der schöne Campingplatz „Sonfjällscampen“. Dieser bietet sich als Ausgangspunkt für einen Besuch im Nationalpark an. Von dort aus führt eine Schotterpiste in Richtung Süden nach Nyvallen in den Park hinein. Dort am zentralen Parkplatz gibt es auch einen alternativen Stellplatz für Wohnmobile.

Von der Almhütte in Nyvallen aus geht es dann auf Erkundung in den Park. Aufgrund der Bergstruktur muss hier mit entsprechenden Steigungen gerechnet werden. Bei meinem Besuch Anfang Juni waren die Wege sehr feucht und es lag auch noch viel Schnee. Daher war an eine größere Tour nicht zu denken. Stattdessen habe ich den Aufstieg zum Lillfjall – einem Wasserfall – unternommen. Steil führt der Pfad hinauf und verlief sich dann im Schnee. Da werde ich wohl ein anderes mal wieder kommen.

Wanderung (komoot)

Flatruetvägen

Dabei handelt es sich um die höchstgelegene Straße in Schweden. Auf 975m Höhe führt die Schotterpiste durch das Rentiergebiet. Mit einem Fernglas oder einem sehr gutem Kamera Zoom ausgestattet können die Herden ausgemacht werden. Normalerweise kommen sie nicht näher an die Fahrzeuge heran.

Oben liegt auch im Juni noch vereinzelt Schnee. Das Wetter ist rauh und es weht oft ein kalter Wind. Daher ist die Straße auch nicht immer frei. Gelegentlich ist die Schranke unten. Dann heißt es umdrehen. Wer mag kann mit seinem Wohnmobil oben auf dem Parkplatz auch übernachten. Für mich war es bei meinem Besuch einfach zu kalt und zu windig. Daher habe ich mir einen Platz weiter unten an einem der vielen Seen gesucht.

Skuleskogen Nationalpark

Der Park liegt im Osten von Schweden an der Küste der Ostsee. Er gehört zur Landschaft der Höha Kusten und gehört damit zum Weltnaturerbe. Ausgehend von 3 Zugängen kann der Park besucht werden. Im Park sind mehrere markierte Wege ausgeschildert. Da er sich auch für Mehrtageswanderungen gut eignet gibt es unterwegs extra markierte Plätze an denen mit dem eigenen Zelt oder in eine Cabin bzw. einem Shelter übernachtet werden kann.

Für Wohnmobile sind auf den Parkplätzen extra Bereiche markiert auf denen übernachtet werden kann. Toiletten sind am Eingang zum Park ebenfalls vorhanden.

Bei meiner Anreise war der südliche Zugang aufgrund einer defekten Brücke gerade gesperrt. Daher habe ich den West Eingang angefahren und von dort eine schöne Wanderung unternommen. Diese wird hier in einem extra Artikel detailliert beschrieben.

Wanderung / Fotoalbum

Björnlandets Nationalpark

Der Nationalpark liegt abseits der üblichen Wege und ist nur über lange Schotterpisten erreichbar. Außerdem befindet man sich hier weitgehend in einem Funkloch. Wer die mühsame Anreise auf sich nimmt wird von einer wunderbaren Natur belohnt.

Wir befinden uns in einem alten Kiefernwald. Überall liegen riesige Felsblöcke. Am Ausgangspunkt mit seinem See gibt es Toiletten und dann geht es auch gleich auf einem Holzbohlensteg hinein in den Park. Da viele Bereiche durch sumpfiges Gelände führen sind diese Stege sehr hilfreich. Ansonsten geht es vorbei an der üblichen goldenen Krone entweder rund um den See oder hinauf auf den Björnberget mit seiner tollen Aussicht.

Während meines Besuches habe ich die Wanderung Nr. 3 Guldbäcksweg mit der orangenen Markierung gewählt. Einer sehr schöner Rundweg mit vielen Steigungen und teilweise sehr schmalen Pfaden. Eine genaue Beschreibung des Weges habe ich in einem extra Artikel.

Ansonsten gibt es am gegenüberliegenden Ufer eine Cabin in der auch übernachtet werden kann sofern Betten frei sind. Die Hütte ist komplett ausgestattet und Feuerholz liegt natürlich bereit.

Wanderung / Fotoalbum

Vildmarksvägen

Die Fahrt führt hinauf auf das Stekenjokk, einer Hochebene mit vielen Rentieren. Im Vergleich zum Flatruetvägen ist diese Straße jedoch durchgehend asphaltiert. Damit ist sie wirklich für jedermann befahrbar wenn sie denn aufgrund der Schneebedingungen frei ist. Der Name Wilderness Road bezieht sich also eher auf die Landschaft und nicht auf die Straße.

Im Juni ist oben auf dem Stekenjokk Brutzeit für die Vögel. Damit ist das Gelände abseits der Straße weitgehend abgesperrt und darf nicht betreten werden. Der überall liegende Schnee würde den Zugang soweit erschweren. Der Rest ist sumpfig. Oben auf dem großen Parkplatz stehen Wohnmobile aus aller Welt und in allen verschiedenen Größen.

Stora Sjöfallets Nationalpark

Dieser Nationalpark befindet sich weit im Norden von Schweden, in Lappland. Für die Besucher mit dem Auto ist der Zugang von Osten über eine Straße möglich die fast bis an die norwegische Grenze verläuft. Eine Fahrt durch diesen Park besticht durch fantastische Panoramen und führt vorbei an langgestreckten Seen und schneebedeckten Bergen.

Wanderer kennen den Park vom Kungsleden, der unter anderem auch durch diesen Nationalpark führt. Während meines Besuches habe ich mich auf die gewaltigen Kulissen beidseits der Straße konzentriert. Im zentralen Naturum Parkzentrum gibt es viele interessante Informationen sowie auch einige Videos über die Menschen die hier leben.

Fulufjällets Nationalpark

In diesem Nationalpark im Westen von Schweden nahe der Grenze zu Norwegen trifft der umliegende Urwald auf die raue Berglandschaft mit ihren dicken weißen Teppichen aus Flechten. In diesem Park treffen wir leider auf keine Rentiere. Aber etwas weiter nördlich sind sie bereits am Straßenrand zu sehen.

Für unsere Wanderung im Fulufjällets Nationalpark wählen wir den östlichen Zugang am Naturum. Vom großen Parkplatz aus geht es vorbei an einem Parkrestaurant zum Infozentrum Naturum. Dort erhalten wir alle notwendigen Informationen und eine Karte mit den ausgeschilderten Rundwegen die durch den Park führen.

Auf Empfehlung des freundlichen Personals vor Ort entscheide ich mich für die blaue Route. Diese führt vorbei am Wasserfall auf die Hochebene und dann wieder hinunter ins Tal. Dabei haben wir einen wunderbaren Ausblick über die umliegenden grünen Urwälder. Alternativ kann man auch die orange Route wählen, welche direkt oberhalb des Wasserfalls vorbei führt.

Wanderung / Fotoalbum